Jubiläumsjahres
„50 Jahre diplomatische
Beziehungen Israel – Deutschland“ und
die damit verbundenen Projekte der DIG.
Eines der großen
Projekte der DIG wird eine ausführliche
Wanderausstellung zur Geschichte der
diplomatischen Beziehungen
sein, die im Herbst 2015 im Paul-Löbe-Haus in
Berlin präsentiert wird.
Auch in das Projekt „White City
Tel Aviv“ ist die DIG
involviert. Der Vorsitzende der DIG, Reinhold
Robbe, lobte das ausgezeichnete
Verhältnis zwischen der israelischen
Botschaft und der DIG. Auf allen Ebenen
gebe es eine exzellente
Zusammenarbeit.
Reinhold Robbe sagte in seiner Hauptrede: „Die
DIG steht als älteste und
größte Freundschaftsgesellschaft gerade in
diesen Zeiten fest an der Seite
Israels. Die Deutsch-Israelischen
Beziehungen stehen vor neuen
Herausforderungen. Das
Jubiläumsjahr 2015 muss genutzt werden, um die
deutsch-israelische Freundschaft
stärker in das öffentliche
Bewußtsein zu tragen. Ebenso werden wir nicht
nachlassen in unserem ständigen
Kampf, jeglichen Formen von Antisemitismus,
Antizionismus sowie antiisraelischen
Tendenzen entgegenzuwirken. Die
Menschen in Israel brauchen unsere
uneingeschränkte Solidarität mehr denn je.
Israel gehört zu unseren
wichtigsten Bündnispartnern. Wir teilen mit
Israel unsere wichtigsten
Werte. Diese Wertegemeinschaft ist das
Fundament für die einzigartigen
Beziehungen.“
Partnerstadt
Leipzig
Der
Botschafter freute sich, in Leipzig zu der
Hauptversammlung und auch in
Anwesenheit des Ersten
Bürgermeisters Andreas Müller sprechen zu
können, da Leipzigs Beziehungen
zu Israel ganz besonders intensiv sind. Die
Stadt Leipzig beteiligt sich
mit einem speziellen Programm und
zahlreichen und vielfältigen Projekten am
Jubiläumsjahr. Dazu gehören die
Green Ventures-Messe (Gastland Israel), die
Leipziger Buchmesse (mit besonderer
israelischer Präsenz) und der
Leipziger Opernball, ebenfalls mit dem Gastland
Israel. Hinzu kommen viele
Jugend-, Kultur- und Sportprojekte, auch
unter Beteiligung der Partnerstadt
Herzliya, stattfinden.
Botschafter:
„Der Sommer war nicht leicht für Israel“
(Botschafter Hadas-Handelsman
bei seiner Rede, Foto:
Botschaft; Foto oben: Reinhold Robbe und
Botschafter Hadas-Handelsman,
Foto: Botschaft)
Botschafter Hadas-Handelsman gratulierte
Reinhold Robbe zur Wiederwahl
zur zweiten Amtszeit als Präsident der DIG und
wünschte den neu gewählten
Vizepräsidenten Gitta Connemann
MdB, Sven-Christian Kindler MdB, Christian Lange
MdB, Hildegard Müller, Claudia
Korenke und Maya Zehden, sowie den
weiteren gewählten Präsidiumsmitgliedern viel
Erfolg für ihre Arbeit.
Weiter sagte der
Botschafter: „Der Sommer 2014 war nicht
leicht für Israel. Anfang Juli 2014
waren wir gezwungen, auf den
andauernden Raketenbeschuss durch
Hamas-Terroristen aus dem
Gazastreifen zu reagieren. In dieser Runde muss
ich nicht erklären, dass Israel
das Recht und die Pflicht hat, seine
Bürger zu verteidigen – und das auch in
Zukunft tun wird. (…)
Ihnen, den Mitgliedern der DIG, möchte
ich Danke sagen für die
Unterstützung in dieser Zeit. Ich danke Ihnen
dafür, dass Sie so präsent
waren mit Ihren Aktionen und Demonstrationen
für Israel. Für uns war es wichtig,
dass Sie als Freunde Israels
Ihre Solidarität und Freundschaft öffentlich auf
den deutschen Straßen gezeigt
haben.
Denn uns alle
beschäftigen auch die Auswirkungen, die die
Krise in der ganzen Welt –
beziehungsweise in Deutschland –
hatte. Wir haben in diesem Land einen
dramatischen Anstieg der Hetze
und der Gewalt gegen Juden und jüdische
Einrichtungen beobachtet. Eine Kultur
des Hasses wurde in die
öffentliche deutsche Debatte importiert. Es gab
volksverhetzende und
antisemitische Parolen und offene
Gewalt. Und das alles passierte unter dem
Deckmantel der Demokratie.
Wir wissen, dass
Israel kritisiert werden darf – natürlich
auch in Deutschland. Doch das war
keine Kritik an Israel. Das war
Antisemitismus. Und der wird dann getarnt als
„Israelkritik“. Israelkritik
scheint in Mode gekommen zu sein
in Deutschland. Das scheint ein Begriff und
fast schon ein Beruf geworden
zu sein. (…)
Ich denke, dass alle
genannten Phänomene jedem deutschen
Demokraten Sorge bereiten sollten. Und es
ist egal, ob es Juden sind, die
angegriffen werden, oder andere. Denn es ist
die Demokratie, die angegriffen
wird. Immer wieder. Nicht nur
in Deutschland. Aber auch in Deutschland. Und
dann müssen die demokratischen
Werte gegen diese Angriffe verteidigt werden.
(…)
Denn wer sagt „Das
betrifft mich nicht“ kann ganz schnell selbst
betroffen sein. Wer weiß schon,
welche Gruppe als nächstes
angegriffen wird? (…).“
Leipziger
Erklärung
„Auf der Hauptversammlung
beschlossen die Delegierten zudem
die Leipziger Erklärung. Die
Deutsch-Israelische Gesellschaft
spricht sich darin gegen Boykottforderungen
gegenüber israelischen
Produkten und Institutionen aus. Weiterhin tritt
die DIG für eine
Zwei-Staaten-Lösung ein, die Israel und
seinen Bürgerinnen und Bürgern
Sicherheit bietet und das
Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser achtet.
Diese Zwei-Staaten-Lösung könne
nur durch bilaterale Verhandlungen
erreicht werden, daher spricht sich die DIG
zum jetzigen Zeitpunkt
eindeutig gegen die Anerkennung eines
palästinensischen Staates aus. Weiterhin
fordert die DIG eine
Aufstockung der Bundes- und Landesmittel der
Bildungsarbeit gegen
Antisemitismus und stellt klar, dass das ein
Problem in allen
gesellschaftlichen Schichten und
Glaubensrichtungen ist“, so die
Pressemitteilung der DIG Hannover.
Ebenso erklärte sich die
Hauptversammlung mit den
Kurden, Jesiden und weiteren Minderheiten
solidarisch, die in
Deutschland von gewaltbereiten Islamisten in den
letzten Wochen angegriffen
wurden.
Dr. h.c.
Johannes Gerster wurde bei der Hauptversammlung
zum Ehrenpräsidenten gewählt.
In seiner Rede betonte er, dass die
DIG beim Kampf gegen Hassparolen und
Volksverhetzung, wie sie im
Sommer 2014 auf deutschen Straßen in massiver
Form zu hören waren, in
vorderster Reihe stehen müsse. Als
Vorsitzender der DIG Mainz ist er selbst
Zeuge einer 1500-köpfigen
Hassdemonstration gewesen, wo „Juden raus“ und
„Tod Israel“ gerufen wurde.
Gerster erstattete Anzeige und
sieht die Staatsanwaltschaft, Politik, Polizei
und Öffentlichkeit in der
Verantwortung, mit allen Mitteln gegen
Hass und Hetze vorzugehen.
Das Junge Forum der DIG
Zudem wurde der Tätigkeitsbericht des
Jungen Forums der DIG
präsentiert, das in den letzten Jahren auf acht
Gruppen angewachsen ist. Dieser Bericht ist auch online
einzusehen.
Der in seinem Amt bestätigte
Vorsitzende des Jungen Forums,
Lukas Welz, sagte: „Die Zukunft der bilateralen
Beziehungen wird von den jungen
Menschen in beiden Ländern geprägt
werden. Sie für unsere Anliegen zu gewinnen
und zu begeistern, ist unser
Ziel in den nächsten Jahren. Wichtig
ist uns dabei, die gesellschaftliche
Realitäten wie die
Migrationsgesellschaft zu bedenken und besonders
diejenigen anzusprechen und
einzubeziehen, die bisher nicht involviert
sind.“
(Botschaft des Staates
Israel / Deutsch-Israelische
Gesellschaft, 03.11.2014)
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